Inzwischen bin ich seit etwa zehn Wochen in Frankreich, und der Alltag hier fühlt sich für mich ganz normal an. In meinem zweiten Bericht möchte ich vom Leben und Lernen an meiner Austauschschule, dem Lycée Grand Air, erzählen.

Ich besuche in La Baule-Escoublac ein Lycée général, also eine weiterführende Schule, die auf das französische Abitur, das Baccalauréat (kurz: bac), vorbereitet. In La Baule kann man zusätzlich zum bac général auch ein bac technologique machen. Das bedeutet, dass man neben den Pflichtfächern (Französisch, Mathe, Geschichte, Sprachen) praktisch orientierte und technische Fächer belegt. Zusätzlich kann man noch die section internationale belegen, was bedeutet, dass die Pflichtfächer auf Englisch unterrichtet werden. Weitere sections sind Segeln, Tennis und Kunst.

Da ich in Frankreich die Kursstufe besuche, habe ich – unabhängig von den sections – bereits Schwerpunktfächer gewählt, die sogenannten spécialités. Dies finde ich besonders spannend, da man die Möglichkeit hat, sich stärker auf bestimmte Themen zu konzentrieren. Ich habe Sciences de la Vie et de la Terre (S.V.T.) (ähnlich wie unser Biologieunterricht), physique-chimie und mathématiques ausgewählt.

Der Unterricht beginnt jeden Tag um 8:25 Uhr und endet je nach Stundenplan gegen 17 oder 18 Uhr – die Tage sind also deutlich länger als in Deutschland. Dafür wird bei Unterrichtsausfall nicht vertreten; die Schülerinnen und Schüler haben stattdessen eine Freistunde. Die Mittagspause ist ebenfalls etwas länger, und der Großteil der Schüler isst gemeinsam in der Mensa.

Auch wenn der Unterricht sehr anstrengend ist, macht es mir Spaß, neue Perspektiven zu entdecken und mich weiter in die französische Kultur einzuleben.

Text: Marie (10b)