von Aderhaut bis Ziliarmuskel

Am 3. Februar 2017 hatten wir, die Klasse 9c, eine etwas außergewöhnlichere Doppelstunde.

Gespannt auf den kommenden Unterricht, warteten wir vor dem Biologieraum. Nachdem Frau Pfaller kam und uns aufschloss, packte sie auch sofort ihre Dosen aus, welche die Schweineaugen enthielten. 

Alleine oder zu zweit erhielten wir ein Auge zum Präparieren und Experimentieren.

Das erste, was uns auffiel, war der (etwas) strenge Geruch.

Zunächst sollten wir das Auge von außen betrachten, die Fettpolster und Muskelreste, die noch dran hingen, entfernen und eventuell den Geruch tief einatmen, um uns daran zu gewöhnen.

 

 

mit Fett- und Muskelresten

“gesäubert”

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die erste Aufgabe war, eine Präpariernadel von maximal 10cm Höhe auf die Hornhaut bzw. Lederhaut fallen zu lassen.

„Es war überraschend stabil!“

„Die Hornhaut war weicher als die Lederhaut.“

„Anfangs war es schwierig, sich zu trauen, die Nadel ins Auge zu stechen, weil das Schweineauge an das menschliche Auge erinnert.“

„Die Konsistenz vom Auge war eklig!“

Bei dem Versuch mit der Präpariernadel wurde das Schweineauge nicht beschädigt und es blieben auch keine großartigen Spuren, wie z.B. Löcher. Manchmal prallte sie aber auch an der Lederhaut ab. Die Stabilität der Lederhaut dient also als Schutz vor groben Sachen wie z.B. spitze Nadeln.

Nachdem wir das Schweineauge, wenn auch eher schüchtern, betastet haben, trauten wir uns an die zweite Aufgabe.

Wir schnitten in die Rückwand des Augapfels ein kleines Fenster in Form eines Quadrats (Seitenlänge 0,5cm) ein. Doch als wir dann durch das eingeschnittene Fenster das Innere betrachten wollten, sahen wir erst nur eine geleeartige Substanz, den Glaskörper. Auch sonst konnte man nicht viele Einzelheiten erkennen, da das Innere vom Auge wegen der Pigmentschicht schwarz war.

„Man durfte nicht zu vorsichtig sein, weil man das Auge sonst gar nicht auf bekommt. Es war ziemlich zäh!“

„Man rutschte auch immer ab, da das Auge so glitschig war.“

Nun mussten wir durch das Fensterchen, was nun von Pergamentpapier abgedeckt war, das Bild einer Kerze erkennen.

Wir legten das Auge auf die Öffnung einer Flasche und bewegten die Kerze vor dem Augapfel hin und her, in der Hoffnung diese auf dem Pergament zu sehen. Jedoch funktionierte dieser Versuch nicht wie erwartet und wir haben das Bild der Kerze nur schlecht erkannt.

Endlich durften wir das Schweineauge ganz durchschneiden. Danach lagen zwei offene Augenhälften in unseren Petrischalen, einmal die Vorderseite und einmal die Rückseite. Wir drückten den Glaskörper vorsichtig heraus, falls dies bis dahin nicht sowieso schon aus Versehen geschehen war und betrachteten das Innere vom Auge mit all seinen Einzelheiten.

Die Iris musterten wir, indem wir die Augenhälfte über unseren Finger stülpten und befühlten.

„Da man sich jetzt schon dran gewöhnt hat, war es weniger schlimm, als der ‘Fenster’-Versuch. Die Flüssigkeit war trotzdem eklig…“

 

 

Wir fingen an die einzelnen Teile wie Iris, Hornhaut etc., vom Auge zu trennen und legten diese auf ein Sammelblatt, welches wir dann am Ende fotografiert haben:

„Die einzelnen Teile waren erkennbar, aber man konnte sie nur schwer vom Auge trennen.“

„Man musste vorsichtig vorgehen, vor allem bei der Iris.“

Das letzte Experiment, das wir an dem Tag machten, war mit der Linse. Wir legten die Linse vorsichtig auf eine Schrift und stellten fest, dass die Linse diese vergrößert. In verschiedenen Entfernungen schauten wir Objekte durch die Linse an, ebenso hier vergrößerte die Linse das Bild enorm. Anschließend befühlten wir die Linse, übten leichten Druck aus und rollten sie in unseren Fingern hin und her.

„Die Linse war nicht so rund, wie ich es mir vorgestellt habe.“

„Die Linse war sehr empfindlich (konnte leicht kaputt gehen).“

„Wie eine Lupe.“

Letztendlich räumten wir all unsere Materialien auf, fotografierten noch die letzten Sammelblätter und waren auch schon fertig.

„Manche haben zwar während der Experimente ihr Auge komplett ruiniert, aber wir hatten ja noch reichlich genug als Ersatz.“

„Die Iris war schwer zu entfernen.“

„Sonst war alles gut zu entfernen.“

„Zuerst hatte ich Angst, dann ging es“

„Ich hab mich voll gefreut, so etwas macht man ja nicht jeden Tag!“

„Ich fand es durchgängig eklig…“

„Ich fand es nicht eklig, ‘Danke’ an die Schweine, die uns ihre Augen geopfert haben.“

Klasse 9c