Aufklärung für Fahranfänger
In den letzten beiden Wochen hatten wir mehrmals Besuch von der Polizei, so auch am Montag, 14.12.2015. Der Polizeihauptmann Herr Handel erklärte den Schülern, worauf sie im Straßenverkehr zu achten hätten. Durch die lockere Gesprächsführung und viele anschauliche Beispiele hatte der Unterricht herrschte eine angenehme Atmosphäre vor, die es ermöglichte, mit den ernsthaften Themen zu den Schülern durchzudringen. So ließ Herr Hendel die Schüler den Vergleich zwischen den jährlichen Verkehrstoten mit den Toten am 11.September ziehen, um deutlich zu machen, dass die Zahl der Toten manchmal die Welt verändert, manchmal aber auch nicht viel bewirkt. Es hängt beim Straßenverkehr eben immer von der persönlichen Distanz ab. So könne man die Nachricht vom tödlichen Unfall irgendwo weit weg ohne Probleme übergehen. Man müsse sich aber bewusst sein, dass so etwas auch bei uns geschehen könne und bereits geschehen sei.
Herr Hendel wies auch darauf hin, dass der erfreuliche Trend der gesunkenen Totenzahlen einhergehe mit einer großen Zahl zwar geretteter, aber stark verletzte, invalider, dauerhaft geschädigter Menschen. Man müsse sich schon die Frage stellen, ob es in jedem Fall die bessere Lösung sei, einen Menschen zu retten, zumal das Gehirn nach nur 8 Minuten Unterversorgung bereits stark geschädigt sei. Diese schwierige Frage müsse aber jeder für sich selbst beantworten.
Woher die Gefahren kommen, demonstrierte der Polizist mit einem zylindrischen Metallkörper, den er jeden Schüler in die Hand nehmen ließ, um das Gewicht zu spüren. Er wies die Schüler darauf hin, dass das Gewicht des Metallkörpers der Kraft entspreche, die ein anderer – sonst harmloser – Gegenstand entwickelt, wenn er durch die Wucht des Aufpralls beschleunigt wird, nämlich eine CD. Die Schüler sollten noch schätzen, bei welcher Geschwindigkeit aus der CD ein so „schwerer“ Gegenstand wird. Die Schüler lagen mit ihren Schätzungen bei 100 km/h und darüber, tatsächlich genügen aber bereits 50 km/h. Anhand der umherfliegenden CD machte Herr Hendel auch auf die Notwendigkeit aufmerksam, sich im Auto anzuschnallen. Drastisch verdeutlichte er das mit einem Video, in dem ein Verkehrsunfall nachgestellt war, bei dem mehrere Personen nicht angeschnallt waren und entsprechend in der Fahrzeugkabine umherflogen.
Wie gefährlich es werden kann, wenn man im Straßenverkehr nicht konzentriert ist, weil man sich ablenken lässt oder vielleicht dazu gar nicht in der Lage ist, da man durch Alkohol oder Drogen eingeschränkt ist, zeigte Herr Hendel anhand eines weiteren nachgestellten Videos, in dem ein Unfall durch die Unachtsamkeit des Fahrers den Beifahrer das Leben kostete.
Ganz wichtig war für Herr Hendel, dass den Schülern klar sei, dass Straßenverkehr eben gefährlich sei, man sich nicht hundertprozentig sicher fühlen dürfe – dabei aber auch nicht in Panik oder Hysterie verfallen solle. Man sollte nur darauf achten, dass man selbst nicht schon in eingeschränktem Zustand am Straßenverkehr teilnimmt. Er machte auch nochmals deutlich, dass man auch als Mitfahrer prüfen solle, zu wem man in das Fahrzeug steige und wie es um dessen Fahrtüchtigkeit bestellt sei.
Mit vielen Beispielen aus dem Polizeialltag hoffte Herr Hendel dahingehend etwas zu bewegen, dass die Schüler sich nicht zu unüberlegtem Fahren im Straßenverkehr hinreißen lassen, sondern zu besonnenen Verkehrsteilnehmern werden, die um die Risiken wissen.