Im Fach Geschichte ist im Rahmen des Themas Nationalsozialismus vorgesehen die Lernenden der Klassen 9 bei der Verlegung von Stolpersteinen im März miteinzubeziehen.

Auch der ehemalige Kollege Herr Wilhelm Koch ist an der Organisation  dieser Stolpersteinverlegung beteiligt.

Ihm verdankten wir die Gelegenheit, Yan Wissmann für einen Vortrag im Ganerben-Gymnasium zu gewinnen.

Am Montag,  den 4. 11.,  in der 3. und 4. Stunde sprach Yan Wissmann im Foyer des Ganerben-Gymnasiums zu den Schülern und berichtete von der bewegenden Geschichte seiner Familie.

Er erzählte dabei, welchen Bezug er zu Künzelsau hat, da ja hier die Wurzeln seiner Familie liegen, außerdem sprach er über das Judentum, das seiner Auffassung nach in der jetzigen deutschen Gesellschaft noch seinen Platz hat und sich für die
deutsche Gesellschaft engagieren muss.

Er stammt aus einer Familie, die vor dem Krieg in Künzelsau großes Ansehen genoss. Selig Wissmann war Rabbiner der jüdischen Gemeinde, er betrieb den Bau der Synagoge in Künzelsau (1907) und er war  Stadtrat. Nachdem er 1927 verstorben war, emigrierte seine Witwe mit einem ihrer Söhne, Julius Wissmann, nach Brasilien. Sie erhält im März einen Stolperstein. Julius Wissmann, der vor seiner Flucht nach Brasilien als Lehrer in Braunsbach tätig war, ist der Urgroßvater von Yan Wissmann.

Yan Wissmann kam 1992 in Brasilien zur Welt. Im Rahmen eines Auslandsstudiums hat er Deutschland für sich entdeckt.

Er ist den Spuren seiner Vorfahren nachgegangen und plädiert dafür, dass Juden an die kulturellen Wurzeln des Judentums in Deutschland anknüpfen, um hier wieder heimisch zu werden.

Wir sind froh, einen so umfassend informierten und engagierten Referenten zu diesem Thema gewinnen zu können, und sagen auf diesem Weg nochmals herzlich Danke!