Neigungsfach Biologie in der Forschung „Jetzt erst recht“ war die Aussage einer Schülerin des Neigungsfachs Biologie am GanerbenGymnasium, die ein Studium der Biochemie anstrebt. Kurz nach dem Abitur führten der Leiter des Labors „GeneCor“ Professor Karle und das Neigungsfach Biologie mit ihrem Lehrer Herr Reuter eine wissenschaftliche Kooperation durch. Die teilnehmenden Schüler konnten dadurch Praxiserfahrungen in einem Bereich sammeln, der ihnen in unterschiedlicher Weise als Berufsziel vorschwebt. Das Labor in der Amrichshäuser Straße in Künzelsau ist Teil der ärztlichen Praxis und beschäftigt sich überwiegend mit der molekulargenetischen Diagnostik angeborener Herzkrankheiten in enger Zusammenarbeit mit der Universität Heidelberg. Professor Karle, sowie die Doktorandin Frau Giang Duong, waren beide ebenfalls Absolventen des GanerbenGymnasiums. So war die Atmosphäre von Beginn an von Nähe und wissenschaftlichem Respekt gekennzeichnet. Vor allem Frau Duong zeigte sich als engagierte Wissenschaftlerin, die mit ihrer Herzlichkeit die Schüler auf eine Reise in die praktische Laborarbeit mitnahm. Die Schüler erwiesen sich als überaus gut vorgebildet und kompetent. Trotzdem öffnete sich für sie ein neues Tor durch die praktischen Erfahrungen mit mikrobiologischen Analysemethoden wie PCR, Sequenzanalyse oder Patch-Clamp. So durften sie die Erbsubstanz DNA aus Blut analysieren, vervielfältigen und anschließend gelelektrophoretisch auftrennen. Diese Methoden kommen im Alltag bei Vaterschaftstests, kriminaltechnischen Untersuchungen oder bei der Suche nach Erbkrankheiten zum Einsatz. Darüber hinaus erhielten sie durch die Vorträge von Professor Karle Einblicke in den Einsatzbereich moderner Analyseverfahren, deren medizinischer Nutzen, vor allem in der Präventionsdiagnostik erblicher Erkrankungen, erst am Anfang stehen. Frau Duong nutzte die experimentellen Wartepausen, indem sie von ihrem Werdegang seit dem Abitur am Ganerben erzählte. Als Vietnamesin in Deutschland begann Frau Duong nach ihrem Abitur ihr Biologiestudium mit den Schwerpunkten Humangenetik und Molekulare Biologie an der Universität Ulm. Nun schreibt sie im Labor von Professor Karle an ihrer Doktorarbeit. Vor diesem Hintergrund erhielten die teilnehmenden Schüler auch tiefe Einblicke in Studium und Berufsspektrum eines Naturwissenschaftlers. Die Nachbetrachtung von Professor Karle zeigte, wie rundum gebildet ein Naturwissenschaftler heutzutage sein muss, um einerseits motiviert in der Forschung zu arbeiten, andererseits ein ethisch-moralisches Verständnis zu seiner Arbeit zu entwickeln. Auch diese Aspekte nahmen die Schüler aufmerksam auf und als Anregung mit nach Hause.