In einem bildgewaltigen Bühnenspektakel zeichnet Iris Bauer ein düsteres Bild von der Menschheit. Symbolbeladen scheint jede Aktion auf der Bühne die immer gleiche Botschaft zu verkünden: Jeder ist nur nach dem eigenen Vorteil aus. Während die einen versuchen irgendwie über die Runden zu kommen, führen die anderen ein Leben im Luxus. Während die einen sich in ethisch-philosophischer Morallehre verlieren, kennen andere nur das Gesetz des Stärkeren.

Dass das auf Dauer nicht gut gehen kann, wird schnell klar. Schließlich geht es ja in der Gesellschaft um ein miteinander, oder wenigstens zu einem nebeneinander in friedlicher Koexistenz. Mit zunehmender Dauer spitzen sich die Konflikte zu, greifen von der Unegrechtigkeit im familiären Bereich auf die militante Auseinandersetzung in der Gesellschaft über, um letzen Endes in der Auslöschung fast aller Protagonisten mündet.

Das Bühnenstück regt zum Nachdenken an und will wohl auch zeigen, dass Recht und Gerechtigkeit sehr relative Güter sind, bei denen es immer auch auf die Perspektive ankommt. Die Darsteller vermochten dabei zu überzeugen und glänzten sowohl durch Textsicherheit als auch durch überzeugendes Rollenverständnis. Die Theatertruppe wusste geschickt das tolle Ambiente der Bühne der Burgfestspiele zu nutzen und bot dem Zuschauer immer wieder überraschende Momente.

Das Stück war zwar wegen der Botschaft von einer gewissen Ernsthaftigkeit, dennoch ziehe ich den Hut vor der Leistung Leiterin Iris Bauer und aller Darsteller: Bravo! Bravo! Bravo!