Es war einmal…, so beginnen die Märchen, die wir aus unseren Kindertagen kennen. Die Motive darin – der ewige Streit zwischen Hell & Dunkel, Gut & Böse, dem Schönen & dem Hässlichen – hat Iris Bauer geschickt aufgegriffen und in ein modernes Gewand gehüllt. Das Publikum erkannte schnell, dass bei dieser Märchenstunde die Grenzen zwischen den einzelnenMärchen ebenso verwischt waren, wie die Grenzen zwischen Tragik und Komik. Eine grölende Zwergenbande, der immer loyale Dimitri, selbstverliebte Könige und Königinnen, bis über die Zähne bewaffnete Wachen, ein gefährlich ehrlicher Spiegel, ein wie in Trance vorüberschwebend putzendes Aschenputtel und noch vieles mehr fand seinen Platz auf der Bühne in dieser märchenhaften Collage.

Auch die Rolle der Erzähler war in Gestalt der vorlesenden Großmütter zauberhaft gelöst. Toll war auch, dass auf der Bühne Schüler aus Klasse 6 bis 12 einmütig und harmonisch miteinander aufspielten. Bei den Emotionen gab es auf der Bühne ein Wechselbad zwischen Verzweiflung, wenn die Müllerstochter Stroh zu Gold spinnen sollte, Schadenfreude, wenn die böse Stiefmutter einen erfolgreichen Anschlag auf Schneewittchen vorgenommen hatte,und Witz, wenn der Grummelzwerg beim Auffinden des wieder vergifteten Schneewittchens fragt: „Ist die eigentlich doof?“

Bühnenbild, Kostümierung und  Requisiten waren – ebenso wie die Beleuchtung und die Tontechnik – gelungen und zeigen auch, wie gut sich auch die hinter Bühne Beteiligten einbringen konnten. Neben vielen fleißigen Händen aus dem Umkreis der Theater-AG geht hier auch ein dickes Dankeschön an die Technik-AG. Aber auch an Iris Bauer  und ihre Truppe geht ein lautstarkes Bravo und Merci! In Zukunft bitte mehr davon – da capo!